Die Grünen der Stadt Thun sagen mehrheitlich ja zu den vorgeschlagenen Strategien, Leitideen und Zielen zum Stadtentwicklungskonzept (STEK). Diese strategische Grundlage ist für die zukünftige Entwicklung ein wichtiges Instrument. An verschiedenen Orten wurden Lücken festgestellt, die Gewichtung präzisiert und es wäre wünschenswert gewesen, wenn wichtige Handlungsfelder und Massnahmen konkreter behandelt wären.

Die vorgeschlagene Siedlungsentwicklung nach Innen unterstützen die Grünen Thun und soll als wichtiger Faktor in alle Teilstrategien einfliessen.

Das Thema Klimawandel muss in verschiedenen Strategien behandelt werden. Wir haben es diesen Sommer erlebt, der Klimawandel ist Realität! Es ist an der Zeit auch zu schauen was wir lokal tun können um globale Probleme zu lösen. «das bekannte Stichwort global denken-lokal handeln ist aktueller denn je», führt Till Weber, Stadtrat Grüne Thun aus.

Die Grünen Thun unterstützen in der Teilstrategie Mobilität die Ausrichtung auf das verabschiedete Mobilitätsreglement. Insbesondere das der Mehrverkehr in Zukunft primär durch ÖV, Velo- und Fussverkehr abgewickelt wird. Gerade bei Fuss- und Veloverkehr liegt ein grosses Potential. Hier wurden in den letzten Jahren die geplanten Massnahmen vernachlässigt und nicht umgesetzt. Weber sagt weiter «vermisst haben wir auch die Einbindung verschiedener Trends wie Velo-Schnellrouten, Sharing, Mobilitätsmanagement, Solar-Elektrifizierung und Automatisierung» die nur am Rand erwähnt werden». Mobilitätsmanagement muss als wichtiges, zukünftiges Thema in die Strategie stärker einfliessen. Die Entwicklung in diesen Bereich ist rasant und unsere Mobilität wird 2035 andres aussehen als heute.

Das heikle Thema der Suffizienz (Vermeidung von Fahrten) dürfen wir nicht länger auf die lange Bank schieben und müssen dies in die Strategie einfliessen lassen. Wir müssen miteinander diskutieren welche Mobilität wo und für was wirklich Sinn macht. Die grenzenlose Mobilität ist bezogen auf die Infrastrukturen (insbesondere für motorisierte Fahrzeuge) aus Platzgründen und ihre Kostenfolge nicht mehr zeitgemäss.

Auch in der Strategie Wohnen ist der gemeinnützige und genossenschaftliche Wohnungsbau ein Muss. Wichtig ist hier das die Stadt bei der Bodenpolitik mithilft, die Gewinne nicht auf Kosten eines bezahlbaren Wohnraums in die Höhe zu treiben. Gerade Junge Menschen, die nach Bern und Zürich ziehen, könnten so in Thun auch Wohnraum finden. Um Ihre soziale Verantwortung wahrzunehmen muss die Stadt auch städtischen Wohnungsbau fördern. Der Anteil an stadteigenem Wohnraum ist heute geradezu unterirdisch klein. «Weiter muss die Stadt Lösungen finden und auch umsetzen um einen grossen Teil des Siedlungsraumes stärker zu nutzen, bevor einzelne Gebiete oder Räume neu eingezont werden» fordert Till Weber.

Die Teilstrategien Arbeiten, Quartierentwicklung, Landschaft, Stadt- und Freiraum können wir mehrheitlich unterstützen.

Wichtig ist, dass die Strategie auch umgesetzt wird, und eine Priorisierung erfolgt. Es darf nicht sein, dass Kredite für Sanierungen an Gebäuden gesprochen werden, die eigentlich gemäss Strategie am falschen Ort angesiedelt sind. Die Grünen denken da an die Eishalle in der Innenstadt, obschon in Thun Süd ein Sportcluster vorgesehen ist und auch Wacker noch eine neue Halle wünscht. Weiter sollte das Potential von Arealen wie der Lachenparkplatz, Bahnhof Rosenauareal, Schadau und die Freistatt für eine nachhaltige Entwicklung genutzt werden. Künftiger Wohnraum sollte generationen-übergreifende Lösungen bieten und der Energiebedarf sollte selber gedeckt werden.